Die Schnittstelle, an der sich Mensch und digitale Technik begegnen, nennt sich Interface. Interface-Design beschäftigt sich mit der Gestaltung genau dieses Bereichs und soll den Benutzer*innen eine möglichst reibungslose Verwendung digitaler Anwendungen ermöglichen, u.a. bei Softwares, Apps und Webseiten.

Ziele des Interface-Designs

Ein effektiv designtes Interface sollte leicht verständlich sein und es den User*innen ermöglichen, die gewünschten Aktionen schnell und problemlos durchzuführen. Es soll die Nutzer*innen bei der Anwendung unterstützen, beispielsweise beim Ausfüllen eines Formulars, Navigieren durch eine App oder bei der Informationssuche auf einer Webseite.

Interface-Design ist darauf ausgerichtet, die Effizienz der Nutzer*inneninteraktionen zu steigern. Das bedeutet, dass Aufgaben und Funktionen so programmiert und designet werden, dass sie in wenigen Schritten und Klicks absolviert werden können. Ein gelungenes Interface spart Zeit und Mühe, wodurch die Produktivität der User*innen erhöht wird.

Des Weiteren müssen beim Interface-Design auch ästhetische Aspekte mitgedacht werden, um eine positive Außenwirkung zu fördern. Eine hochwertig gestaltete Benutzer*innenoberfläche mit einer optisch ansprechenden Ästhetik schafft eine Bindung zwischen dem Produkt und den Nutzer*innen.

Konsistenz ist ein weiterer wesentlicher Grundsatz im Interface-Design. Eine einheitlich gestaltete Benutzer*innenoberfläche hat den Vorteil, dass ähnliche Funktionen und Elemente in der gleichen Weise dargestellt werden, was den User*innen eine einfache Anwendung ermöglicht und so das Nutzungserlebnis verbessert.

Interface-Design verfolgt zusätzlich das Ziel, eine unkomplizierte Verwendung zu bieten. Durch übersichtliche und verständliche Benutzer*innenoberflächen kann das Risiko von Fehlern und Missverständnissen verringert werden. Fehlermeldungen sollten für die Benutzer*innen eine Hilfestellung darstellen und sie bei der Fehlerbehebung unterstützen.

Außerdem sollte die Benutzer*innenoberfläche die Identität und Werte der Marke hervorheben. Ein konsistentes Corporate Design schafft Vertrauen und stärkt den Wiedererkennungswert des Produkts oder der Marke.

Interface-Design sollte nicht nur ästhetisch ansprechend sein, sondern auch technisch umsetzbar. Es sollte keine unnötigen technischen Komplexitäten enthalten, die die Leistung oder die Ladezeiten beeinträchtigen könnten.

Elemente des Interface-Designs

  • Visuelles Design: Das visuelle Design fokussiert sich auf die ästhetische Gestaltung der Benutzer*innenoberfläche. Das umschließt die Auswahl der Farben, Schriftarten, Symbole, Bilder und andere visueller Elemente, um eine einzigartige und konsistente Benutzer*innenerfahrung zu bieten.
  • Interaktionsdesign: Das Interaktionsdesign beschäftigt sich mit der Frage, wie die Nutzer*innen mit der Benutzer*innenoberfläche interagieren können. Dazu gehört die Gestaltung von Bedienelementen wie Schaltflächen, Menüs und Navigationsleisten, um eine intuitive und einfache Benutzer*innenführung zu ermöglichen.
  • Informationsarchitektur: Die Informationsarchitektur ist für die Strukturierung der Inhalte und Informationen auf der Benutzer*innenoberfläche zuständig. Dabei geht es um die Organisation von Inhalten in sinnvolle Kategorien, die Planung von Navigationsstrukturen und die Bereitstellung leicht auffindbarer Informationen.
  • Responsive Design: Responsive Design ist für die Anpassung der Benutzer*innenoberfläche an verschiedene Bildschirmgrößen zuständig, um eine optimale Darstellung und Anwendung auf Desktops, Tablets, Mobiltelefonen und anderen Geräten zu gewährleisten.
  • Microinteractions: Microinteractions sind geringfügige Interaktionen, die die Benutzer*innen in ihren Aktionen bestätigen. Damit gemeint sind u.a. Bestätigungsanzeigen, Ladebalken oder Fehlermeldungen.

Aufgaben von Interface-Designer*innen

  1. Anforderungsanalyse: Die Zusammenarbeit mit Kund*innen, Projektmanager*innen und anderen Abteilungen ist essentiell, um die Rahmenrichtlinien und Ziele des Projekts berücksichtigen zu können. Dabei beachten die Interface-Designer*innen auch die Vorstellungen und Wünsche der Zielgruppe.
  2. Konzeptentwicklung: Die Erstellung von Konzepten und Ideen für das Interface ist eine wesentliche Grundvoraussetzung. Dazu gehören Skizzen, Mockups oder Prototypen, um den grundlegenden Aufbau und die Navigation der Benutzeroberfläche zu veranschaulichen.
  3. Prototyping: Die Produktion von interaktiven Prototypen ist wichtig, um das Interface vorab auszuprobieren und das Nutzer*innenverhalten zu testen, bevor die eigentliche Entwicklung beginnt.
  4. Usability-Tests: Das Durchführen von Usability-Tests mit der Zielgruppe hilft dabei, Feedback zu erhalten, wodurch Defizite identifiziert werden können.
  5. Zusammenarbeit mit Entwickler*innen: Die enge Zusammenarbeit mit Entwickler*innen sorgt dafür, dass das Design aus technischer Sicht möglich ist und das entwickelte Interface den gestalterischen Vorgaben gerecht wird.
  6. Dokumentation: Die Interface-Designer*innen sind auch für den Entwurf von Design-Moodboards und Style-Guides verantwortlich. So können die designtechnischen Richtlinien des Projekts visuell festgehalten werden, um eine einheitliche Gestaltung zu wahren.
  7. Optimierung und Wartung: Die Benutzer*innenoberfläche muss regelmäßig kontrolliert und gewartet werden, um zu gewährleisten, dass sie an aktuelle Veränderungen angepasst ist und reibungslos funktioniert.

Fazit

Interface-Design ist bei der Gestaltung digitaler Produkte und Anwendungen von tragender Bedeutung, da es eine Verbindung zwischen Mensch und Technik schafft. Eine gelungene Benutzer*innenoberfläche richtet sich nach den Bedürfnissen und Vorlieben der User*innen, um für ein einzigartiges Nutzungserlebnis zu sorgen. 

Dabei sollte jeder Bestandteil des Interfaces die Benutzer*innenfreundlichkeit beherzigen, um letztlich die Produktivität zu steigern. Durch eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Entwickler*innen und Probedurchläufe mit realen Nutzer*innen kann Interface-Design dazu beitragen, erfolgreiche digitale Produkte zu kreieren, die die User*innen zufrieden stellen und langfristig binden. In Anbetracht einer stets digitaler werdenden Welt ist Interface-Design eine unerlässliche Grundlage für eine erfolgreiche User Experience geworden.