Die wohl populärste KI-Anwendung im Moment ist ChatGPT. Das von Open AI entwickelte Sprachmodell  wird schätzungsweise von mehr als 600 Millionen Nutzer*innen monatlich verwendet und bricht damit den Rekord der am schnellsten wachsenden Nutzerbasis. 

Der Textgenerator ist seit dem 30. November 2022 frei verfügbar und kostenlos, jedoch ist eine Registrierung für die Nutzung notwendig. Es ist darauf ausgerichtet, eine Konversation zu simulieren, indem es auf die Textnachrichten der User*innen eingeht. Dabei kann der Chatbot nicht nur einfache Fragen beantworten, sondern auch zu komplexen Themen umfangreiche Texte generieren.

Wofür kann ChatGPT genutzt werden?

  • Informationsbeschaffung: Möchten Sie sich zu einem bestimmten Thema informieren oder einen Überblick bekommen, kann ChatGPT Ihnen die nötigen Informationen bereitstellen. Dabei kann es sich um Geschichte, Politik, Wissenschaft oder sonstiges handeln. 
  • Beantwortung von Fragen: Wenn Sie eine Frage beantwortet haben möchten oder einen Sachverhalt nicht verstehen, kann ChatGPT behilflich sein.
  • Textgenerierung: ChatGPT kann auch für die Generierung von Texten eingesetzt werden. Wenn Sie der KI genaue Angaben zur Textsorte, zum Stil und zum Thema geben, verfasst sie einen Text, der an diese angepasst ist.
  • Textübersetzung: Wenn Sie Hilfe bei der Übersetzung eines Satzes oder eines ganzen Textes benötigen, kann ChatGPT dabei helfen.
  • Ideenfindung: Wenn Ihnen im Bezug auf ein kreatives Projekt die Inspiration fehlt, kann ChatGPT Ihnen verschiedene Ideen vorschlagen oder auch bei der Umsetzung helfen.
  • Planung: ChatGPT kann auch für die Erstellung von diversen Plänen genutzt werden. Sie können die KI beispielsweise Ihre London-Reise planen oder einen Ernährungsplan erstellen lassen, der an eine bestimmte Unverträglichkeit angepasst ist.

Was gibt es bei der Nutzung von ChatGPT zu beachten?

  1. Quellenüberprüfung: Den Antworten von ChatGPT liegt ein Trainingsdatensatz zugrunde, der bis September 2021 erstellt wurde. Daher ist nicht immer gewährleistet, dass die angegebenen Informationen aktuell und richtig sind, weswegen eine selbstständige Überprüfung unabdingbar ist.
  2. Mangelnde Kontextsensibilität: Nicht immer gelingt es ChatGPT, den Gesprächskontext korrekt einzuordnen. Es ist daher wichtig, präzise und unmissverständliche Fragen zu stellen, um mehrdeutige oder inkorrekte Antworten zu verhindern. 
  3. Kritisches Hinterfragen: Trotz der immensen Informationsmenge, auf die ChatGPT zugreift, kann es zu fehlerhaften Antworten und Formulierungen kommen. Deshalb ist es essentiell, die Informationen, die der Chatbot bereitstellt, kritisch zu hinterfragen und auch auf Rechtschreib- und Grammatikfehler zu prüfen.
  4. Datenschutz: Achten Sie darauf, keine vertraulichen und persönlichen Informationen mit ChatGPT zu teilen. Zwar gibt es seitens Open AI Vorkehrungen zum Datenschutz, dennoch besteht aber immer ein gewisses Risiko der Offenlegung von Daten.
  5. Richtlinien beachten: Orientieren Sie sich bei der ChatGPT-Verwendung an den festgelegten Nutzungsrichtlinien.
  6. Begrenzte Expertise: Zwar kann ChatGPT ein breites Spektrum an Informationen liefern, jedoch sind nicht alle Kenntnisse der KI tiefgreifend. So ist es möglich, dass der Chatbot bestimmte Fragestellungen oder Themengebiete nur oberflächlich behandelt und deshalb eine weitere Recherche erforderlich ist.

Es sollte nicht vergessen werden, dass ChatGPT zwar eine sehr leistungsfähige KI ist, dennoch aber fehlerhaft sein kann. Deshalb ist es wichtig, ChatGPT als nützliches Tool zu betrachten, das bei bestimmten Aufgaben hilfreich sein kann und nicht als eine allwissende und zu allem fähige KI. 

Es ist durchaus sinnvoll, sich mithilfe von ChatGPT inspirieren zu lassen oder einen Überblick über einen Themenbereich zu verschaffen, jedoch sollte dies aber der Ausgangspunkt für eine eigene weiterführende Recherche bzw. Aufgabenbearbeitung sein. Die Überprüfung der bereitgestellten Informationen ist dabei unerlässlich.

Weitere Beispiele für KI

DALL-E 2: Die Software DALL-E 2 stammt ebenfalls von Open AI und dient der Bildgenerierung. Dabei werden die Techniken des Deep Learnings und des generativen Modellierens kombiniert. User*innen können ihre genauen Vorstellungen eines Bildes eingeben, aus denen dann solches generiert wird. 

Der Bildgenerator ist in der Lage, visuelle Konzepte zu verstehen und umzusetzen, da sie mit einer großen Sammlung von Bildern und den dazugehörigen Beschreibungen trainiert wurde. Im Zuge dieses Trainings hat DALL-E 2 gelernt, Zusammenhänge zwischen Bildern und Texten herzustellen.

Palantir Technologies: Das US-amerikanische Softwareunternehmen Palantir Technologies beschäftigt sich mit der Entwicklung von Analyseplattformen. Sie bieten beispielsweise die Softwarelösungen Palantir Gotham und Palantir Foundry an, die in der Lage sind, große Datenmengen auf einen bestimmten Sachverhalt hin zu analysieren. Maschinelles Lernen ist eine der KI-Techniken, die von Palantir Technologies genutzt wird, um die Datenerfassung, -verknüpfung und -analyse zu ermöglichen. 

Besonders Unternehmen, Regierungsbehörden und Organisationen könnten von diesen Softwarelösungen profitieren, da diese dazu fähig sind, Datenprobleme zu bewältigen und mithilfe ihrer komplexen Analyse die Problemlösung erleichtern können.

AIVA: AIVA (Artificial Intelligence Virtual Artist) wurde für die Generierung von Musik entwickelt. Die KI kann mithilfe von neuronalen Netzwerken und maschinellem Lernen musikalische Stücke in unterschiedlichen Stilrichtungen und Genres erzeugen. Die Software ist in der Lage, musikalische Strukturen zu erkennen und kann ausgehend von diesen Erkenntnissen eigene Melodien komponieren. Diese neuen Musikstücke können kurze Kompositionen, aber auch vollständige Orchester-Partituren sein.

Die Nutzer*innen haben bei der Musikgenerierung allerdings auch ein Mitspracherecht- sie können Kriterien wie Tempo, Lautstärke oder Instrumentierung vorgeben, welche dann von der KI berücksichtigt werden.

Fazit

Es ist deutlich zu erkennen, dass KIs wie ChatGPT ganz neue Möglichkeiten bieten und ein hilfreiches Tool sein können. Wichtig ist jedoch, sich nie vollständig auf die KI-Modelle zu verlassen und diese immer kritisch zu hinterfragen, da auch sie nicht fehlerlos sind.

Besonders im Bereich des Datenschutzes ist Vorsicht geboten, da die sichere Verwahrung sensibler Informationen nie vollumfänglich gewährleistet werden kann. Daher sollten Sie sich genau im Klaren darüber sein, welche Daten Sie mit einer KI teilen möchten.

Wenn Sie aber alle Richtlinien und Ihre eigene Sicherheit beachten, können die KI-Modelle eine wertvolle Chance darstellen.